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[:de]Vince Mendoza – Freedom over everything (Releasedate: 02.07.2021)[:en]Vince Mendoza – Freedom over everything ( Releasedate: 02.07.2021)[:]
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Der 34-mal nominierte und sechsfach mit dem GRAMMY®-Award ausgezeichnete Künstler Vince Mendoza kehrt für sein neues Album „Freedom Over Everything“ (BMG / Modern Recordings) zu seinen Wurzeln als Komponist und Dirigent zurück. Das Werk repräsentiert sowohl die Zusammenarbeit mit dem Czech National Symphony Orchestra, der Sopranistin Julia Bullock, als auch den weiteren Gastkünstlern Joshua Redman, Antonio Sanchez, Derrick Hodge und dem The Roots-MC Black Thought.
Das Album beginnt mit dem aus fünf Sätzen bestehendem „Concerto for Orchestra„, das ursprünglich vom Czech National Symphony Orchestra in Auftrag gegeben wurde, mit dem Mendoza bereits seit einigen Jahren zusammenarbeitet. Ziel der erneuten Kollaboration war es, ein Werk zu schaffen, das zwar Solisten im Orchester vorsieht, jedoch im Vergleich zur herkömmlichen Form auch gleichzeitig den Vorstoß in eine neue Richtung wagt.
„Mein Ansatz ist eine Abkehr von den Traditionen eines Orchesterkonzerts. Für mich ging es in erster Linie darum, einen Bogen zu spannen, der eine bestimmte Geschichte erzählt, aber auch rhythmische und melodische Aspekte der afroamerikanischen Musik und der Improvisation integriert“, erklärt Mendoza.
„Die Komposition des Konzerts erfolgte 2016 zeitgleich mit den [amerikanischen] Wahlen des 45. Präsidenten und fiel damit in eine Zeit der daraus resultierenden großen Uneinigkeit in den USA. Während ich also dieses Stück schrieb, drangen unweigerlich die Ereignisse in unserem Land in mein künstlerisches Bewusstsein ein“, sagt Mendoza. „Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass ich nicht Musik schreiben und mich von dem, was in unserer Umgebung vor sich ging, distanzieren konnte. Ich begann ernsthaft darüber nachzudenken, wie wichtig es ist, dass ein Künstler die aktuelle Zeit und Ereignisse reflektiert, und wie ich es darüber hinaus schaffen konnte, dass ich meine Musik nicht nur zu einer Reflexion dessen machen konnte, was ich miterlebte, sondern auch, was ich hoffte, das passieren würde. Mit diesen Gedanken begann der Bogen dieses Konzerts mehr und mehr Gestalt anzunehmen.“
Mendoza – erfahrener Praktiker der Klassik-Jazz-Fusion, die Gunther Schuller einst ‚Third Stream‘ nannte – war und ist bestens dafür geeignet, diese Herausforderung anzunehmen. „Ich habe versucht, das Konzert so zu strukturieren, dass es von M. L. Kings Anmerkungen über das moralische Universum inspiriert ist. Ich wollte einen langen Bogen kreieren, der sich letztlich zur Gerechtigkeit hinbiegt. Der Beginn des Konzerts (der erste Satz heißt ‚American Noise‘) spiegelt den Unfrieden wider, der bereits im Vorfeld der Wahlen 2016 begann. Natürlich verblassen die damaligen Ereignisse im Vergleich zu dem, womit wir es 2020 zu tun hatten und es auch jetzt noch haben“, sagt Mendoza, „aber der Bogen der Komposition geht durch den damaligen Prozess von der Aufruhr, dem dringend benötigtem Trost und dem wachsenden Bedürfnis‚ auf die Straße zu gehen‘. Am Ende des Konzerts geht es vor allem um Gerechtigkeit und die Hoffnung auf eine friedliche Lösung für das, was bereits 2016 angefangen hat, seinen Lauf zu nehmen. Es ist offensichtlich, dass wir auch im Jahr 2021 noch immer nicht am Ziel angekommen sind.“
Während des gesamten „Concerto for Orchestra“ sorgt der Schlagzeuger Antonio Sanchez für rhythmische Texturen, indem er mittels Farbe, Platzierung und Variation die verschiedenen Motive und Ideen, die in Mendozas Partitur zum Ausdruck kommen, akzentuiert. „Antonio denkt und spielt wie ein Komponist“, erklärt Mendoza. „Er war die perfekte Person, um bei dieser Musik mitzuwirken. Er war für das, was ich erreichen wollte, immer sehr aufgeschlossen, ohne dabei seine eigene Stimme zu verlieren.“
Joshua Redmans Saxophonspiel in „Meditation“ verleiht dem Satz eine unglaublich wichtige improvisatorische Stimme. Dabei war das Stück ursprünglich gar nicht für Derartiges konzipiert, merkt Mendoza an. „Doch nachdem wir es aufgenommen hatten, dachte ich, dass die Musik geradezu nach Joshuas Dialog mit dem Orchester verlangte. Und Joshua verstand den Sinn und welche Stimmung in diesem Moment gebraucht wurde und spielte wirklich wundervoll.“
Der 5. Satz des Konzerts, „Justice and the Blues„, ist eine überaus geschickte Anspielung auf zwei sehr berühmte Zitate des großen Philosophen und Intellektuellen Dr. Cornel West. Das ist zum einen „Gerechtigkeit ist, wie Liebe in der Öffentlichkeit aussieht“ und zum anderen „Der Blues antwortet mit Mitgefühl auf das Katastrophale, ohne dabei aus dem Kelch der Bitterkeit zu trinken.“
„Als wir dieses Stück letztes Jahr im Juli (2019) aufgenommen haben, sollte insbesondere der letzte Satz – also der Mittelteil, der voller Groove ist und dieses gewisse Etwas hat – ursprünglich ein Instrumentalsolo sein“, erinnert sich Mendoza. „Doch dann dachte ich, dass für die Botschaft stattdessen Rap das Stilmittel der Wahl sein sollte. Als ich mir die Aufnahmen von Black Thought anhörte, schien seine Arbeit genau das gewisse Bewusstsein für exakt die Botschaft widerzuspiegeln, die ich in diesem Stück zum Ausdruck bringen wollte. Als er zustimmte, die Aufnahmen zu machen, erreichte COVID die USA und wir wurden aufgehalten. Dann kam es zum Tod von George Floyd und es gab all die Reaktionen auf dieses Ereignis. Damit begann sich auch das Bewusstsein für die Performance, die wir ursprünglich mit Black Thought im Sinn hatten zu ändern – und dann kam er mit diesem unglaublich gefühlvollen Text!“
Bassist Derrick Hodge lieferte den richtigen Groove für das Fundament der Musik und Black Thoughts Lyrics für „Freedom Over Everything“. „In gewisser Weise wurde damit mein Plan für einen langen, konstruierten Bogen durch die Realität unterbrochen. Das hat etwas von der Empfindsamkeit des Jazz‘: Du kannst deine fertige Struktur im Kopf haben, doch dann kommt jemand mit einem neuen Impuls und plötzlich kann sich deine Sichtweise komplett verändern. Und ich liebe es, wenn sich Dinge verändern, sobald der menschliche Geist ins Spiel kommt. Das ist, was Improvisation uns ermöglicht.“ Mendoza ist auf einzigartige Weise bestens dafür geeignet, die damit einhergehenden Herausforderungen sowohl in der Sprache des Komponisten als auch aus der Sicht des Improvisators zu adressieren. Er löst damit quasi den Knoten auf und ermöglicht den Ãœbergang vom Ende des „Concerto for Orchestra“ zu „The Edge of Longing„.
Während Mendoza das Konzert schrieb, schien es fast, als würden die turbulenten Jahre, die im Handlungsbogen der Musik dargestellt werden, förmlich nach einem Stück verlangen, das zum einen als Trost dienen und gleichzeitig vermittelt kann, dass am Ende ‚alles gut wird‘.
 „Mir schwebte ein ermutigender Text vor, der die Menschen zusammen und etwas Licht in unsere Situation bringen könnte“, erklärt Mendoza. „To The Edge Of Longing“ ist die außergewöhnliche Vertonung eines Kunstliedes, das Mendoza für Julia Bullock mit Orchesterbegleitung komponiert hat und das auf Versen aus dem „Buch der Stunden“ des aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert stammenden Dichters und Romantikers Rainer Maria Rilke basiert.
Julia Bullock beschrieb ihre Herangehensweise an das Material folgendermaßen: „Vince hat eine wirklich ergreifende Vertonung der englischen Ãœbersetzung von Rilkes Originaltext geschrieben, was mich sofort für das Projekt begeistert hat. Der Text transportiert eine gewisse Intimität, doch gleichzeitig sorgt die Intensität der Worte für eine große Tragweite, der auch Vinces Musik zu folgen vermag. Die Sänger und Interpreten, die ich am meisten respektiere und bewundere, haben eine klare Intention bei der Darbietung der Musik, und es ist auch mein Anspruch, dieselbe Art von Unmittelbarkeit und Direktheit zu erreichen – ganz gleich, ob es sich um Musik handelt, die vor Jahrhunderten geschrieben wurde oder die entstand, während jemand bereits meine Stimme im Sinn hatte. Solange es eine Botschaft gibt, die vermittelt werden soll, und eine echte Verbindung zu dieser Botschaft, sehe ich keinen Grund, die Art und Weise, wie ich meine Stimme einsetze, oder in welchem Kontext, einzuschränken. In dieser Hinsicht ist es also ganz wundervoll, an einem Projekt teilnehmen zu können, das ganz und gar nicht limitiert.“
Es gibt eine durchgehende Linie, die Musikliebhaber sowohl in Vince Mendozas Arbeit als Arrangeur als auch aus seinen früheren langformatigen Orchesterwerken als Komponist erkennen können; insbesondere „Epiphany“ (1999) und „Constant Renaissance“ (2019). „New York Stories“ ist ein Concertino für Trompete und Orchester und wurde von der Czech National Symphony respektive des Trompeters und Orchestergründers Jan Hasenöhrl in Auftrag gegeben.
Wie auch bei den Künstlern und dem Orchester wählte Mendoza mit Jonathan Allen einen Co-Produzenten und Tontechniker, der wie er selbst auch die Fähigkeit und Expertise besitzt, sowohl im Jazz- als auch im klassischen Bereich gleichermaßen arbeiten zu können und den er bereits von seiner Arbeit mit dem Metropole Orchestra kannte. Der ehemalige Chefingenieur in einem der berühmtesten Aufnahmestudio der Welt, den Abbey Roads, ist sowohl für die Aufnahme, den Mix als auch das Mastering dieses Albums verantwortlich.
Aristoteles sagte einst, dass „Musik die Macht hat, eine bestimmte Wirkung auf den moralischen Charakter der Seele zu erzeugen“. Wenn das wahr ist, dann wird Vince Mendozas „Freedom Over Everything“ zweifelsohne ein höchst willkommenes Werk für die Zeit sein, in der wir leben.
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Der 34-mal nominierte und sechsfach mit dem GRAMMY®-Award ausgezeichnete Künstler Vince Mendoza kehrt für sein neues Album „Freedom Over Everything“ (BMG / Modern Recordings) zu seinen Wurzeln als Komponist und Dirigent zurück. Das Werk repräsentiert sowohl die Zusammenarbeit mit dem Czech National Symphony Orchestra, der Sopranistin Julia Bullock, als auch den weiteren Gastkünstlern Joshua Redman, Antonio Sanchez, Derrick Hodge und dem The Roots-MC Black Thought.
Das Album beginnt mit dem aus fünf Sätzen bestehendem „Concerto for Orchestra„, das ursprünglich vom Czech National Symphony Orchestra in Auftrag gegeben wurde, mit dem Mendoza bereits seit einigen Jahren zusammenarbeitet. Ziel der erneuten Kollaboration war es, ein Werk zu schaffen, das zwar Solisten im Orchester vorsieht, jedoch im Vergleich zur herkömmlichen Form auch gleichzeitig den Vorstoß in eine neue Richtung wagt.
„Mein Ansatz ist eine Abkehr von den Traditionen eines Orchesterkonzerts. Für mich ging es in erster Linie darum, einen Bogen zu spannen, der eine bestimmte Geschichte erzählt, aber auch rhythmische und melodische Aspekte der afroamerikanischen Musik und der Improvisation integriert“, erklärt Mendoza.
„Die Komposition des Konzerts erfolgte 2016 zeitgleich mit den [amerikanischen] Wahlen des 45. Präsidenten und fiel damit in eine Zeit der daraus resultierenden großen Uneinigkeit in den USA. Während ich also dieses Stück schrieb, drangen unweigerlich die Ereignisse in unserem Land in mein künstlerisches Bewusstsein ein“, sagt Mendoza. „Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass ich nicht Musik schreiben und mich von dem, was in unserer Umgebung vor sich ging, distanzieren konnte. Ich begann ernsthaft darüber nachzudenken, wie wichtig es ist, dass ein Künstler die aktuelle Zeit und Ereignisse reflektiert, und wie ich es darüber hinaus schaffen konnte, dass ich meine Musik nicht nur zu einer Reflexion dessen machen konnte, was ich miterlebte, sondern auch, was ich hoffte, das passieren würde. Mit diesen Gedanken begann der Bogen dieses Konzerts mehr und mehr Gestalt anzunehmen.“
Mendoza – erfahrener Praktiker der Klassik-Jazz-Fusion, die Gunther Schuller einst ‚Third Stream‘ nannte – war und ist bestens dafür geeignet, diese Herausforderung anzunehmen. „Ich habe versucht, das Konzert so zu strukturieren, dass es von M. L. Kings Anmerkungen über das moralische Universum inspiriert ist. Ich wollte einen langen Bogen kreieren, der sich letztlich zur Gerechtigkeit hinbiegt. Der Beginn des Konzerts (der erste Satz heißt ‚American Noise‘) spiegelt den Unfrieden wider, der bereits im Vorfeld der Wahlen 2016 begann. Natürlich verblassen die damaligen Ereignisse im Vergleich zu dem, womit wir es 2020 zu tun hatten und es auch jetzt noch haben“, sagt Mendoza, „aber der Bogen der Komposition geht durch den damaligen Prozess von der Aufruhr, dem dringend benötigtem Trost und dem wachsenden Bedürfnis‚ auf die Straße zu gehen‘. Am Ende des Konzerts geht es vor allem um Gerechtigkeit und die Hoffnung auf eine friedliche Lösung für das, was bereits 2016 angefangen hat, seinen Lauf zu nehmen. Es ist offensichtlich, dass wir auch im Jahr 2021 noch immer nicht am Ziel angekommen sind.“
Während des gesamten „Concerto for Orchestra“ sorgt der Schlagzeuger Antonio Sanchez für rhythmische Texturen, indem er mittels Farbe, Platzierung und Variation die verschiedenen Motive und Ideen, die in Mendozas Partitur zum Ausdruck kommen, akzentuiert. „Antonio denkt und spielt wie ein Komponist“, erklärt Mendoza. „Er war die perfekte Person, um bei dieser Musik mitzuwirken. Er war für das, was ich erreichen wollte, immer sehr aufgeschlossen, ohne dabei seine eigene Stimme zu verlieren.“
Joshua Redmans Saxophonspiel in „Meditation“ verleiht dem Satz eine unglaublich wichtige improvisatorische Stimme. Dabei war das Stück ursprünglich gar nicht für Derartiges konzipiert, merkt Mendoza an. „Doch nachdem wir es aufgenommen hatten, dachte ich, dass die Musik geradezu nach Joshuas Dialog mit dem Orchester verlangte. Und Joshua verstand den Sinn und welche Stimmung in diesem Moment gebraucht wurde und spielte wirklich wundervoll.“
Der 5. Satz des Konzerts, „Justice and the Blues„, ist eine überaus geschickte Anspielung auf zwei sehr berühmte Zitate des großen Philosophen und Intellektuellen Dr. Cornel West. Das ist zum einen „Gerechtigkeit ist, wie Liebe in der Öffentlichkeit aussieht“ und zum anderen „Der Blues antwortet mit Mitgefühl auf das Katastrophale, ohne dabei aus dem Kelch der Bitterkeit zu trinken.“
„Als wir dieses Stück letztes Jahr im Juli (2019) aufgenommen haben, sollte insbesondere der letzte Satz – also der Mittelteil, der voller Groove ist und dieses gewisse Etwas hat – ursprünglich ein Instrumentalsolo sein“, erinnert sich Mendoza. „Doch dann dachte ich, dass für die Botschaft stattdessen Rap das Stilmittel der Wahl sein sollte. Als ich mir die Aufnahmen von Black Thought anhörte, schien seine Arbeit genau das gewisse Bewusstsein für exakt die Botschaft widerzuspiegeln, die ich in diesem Stück zum Ausdruck bringen wollte. Als er zustimmte, die Aufnahmen zu machen, erreichte COVID die USA und wir wurden aufgehalten. Dann kam es zum Tod von George Floyd und es gab all die Reaktionen auf dieses Ereignis. Damit begann sich auch das Bewusstsein für die Performance, die wir ursprünglich mit Black Thought im Sinn hatten zu ändern – und dann kam er mit diesem unglaublich gefühlvollen Text!“
Bassist Derrick Hodge lieferte den richtigen Groove für das Fundament der Musik und Black Thoughts Lyrics für „Freedom Over Everything“. „In gewisser Weise wurde damit mein Plan für einen langen, konstruierten Bogen durch die Realität unterbrochen. Das hat etwas von der Empfindsamkeit des Jazz‘: Du kannst deine fertige Struktur im Kopf haben, doch dann kommt jemand mit einem neuen Impuls und plötzlich kann sich deine Sichtweise komplett verändern. Und ich liebe es, wenn sich Dinge verändern, sobald der menschliche Geist ins Spiel kommt. Das ist, was Improvisation uns ermöglicht.“ Mendoza ist auf einzigartige Weise bestens dafür geeignet, die damit einhergehenden Herausforderungen sowohl in der Sprache des Komponisten als auch aus der Sicht des Improvisators zu adressieren. Er löst damit quasi den Knoten auf und ermöglicht den Ãœbergang vom Ende des „Concerto for Orchestra“ zu „The Edge of Longing„.
Während Mendoza das Konzert schrieb, schien es fast, als würden die turbulenten Jahre, die im Handlungsbogen der Musik dargestellt werden, förmlich nach einem Stück verlangen, das zum einen als Trost dienen und gleichzeitig vermittelt kann, dass am Ende ‚alles gut wird‘.
 „Mir schwebte ein ermutigender Text vor, der die Menschen zusammen und etwas Licht in unsere Situation bringen könnte“, erklärt Mendoza. „To The Edge Of Longing“ ist die außergewöhnliche Vertonung eines Kunstliedes, das Mendoza für Julia Bullock mit Orchesterbegleitung komponiert hat und das auf Versen aus dem „Buch der Stunden“ des aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert stammenden Dichters und Romantikers Rainer Maria Rilke basiert.
Julia Bullock beschrieb ihre Herangehensweise an das Material folgendermaßen: „Vince hat eine wirklich ergreifende Vertonung der englischen Ãœbersetzung von Rilkes Originaltext geschrieben, was mich sofort für das Projekt begeistert hat. Der Text transportiert eine gewisse Intimität, doch gleichzeitig sorgt die Intensität der Worte für eine große Tragweite, der auch Vinces Musik zu folgen vermag. Die Sänger und Interpreten, die ich am meisten respektiere und bewundere, haben eine klare Intention bei der Darbietung der Musik, und es ist auch mein Anspruch, dieselbe Art von Unmittelbarkeit und Direktheit zu erreichen – ganz gleich, ob es sich um Musik handelt, die vor Jahrhunderten geschrieben wurde oder die entstand, während jemand bereits meine Stimme im Sinn hatte. Solange es eine Botschaft gibt, die vermittelt werden soll, und eine echte Verbindung zu dieser Botschaft, sehe ich keinen Grund, die Art und Weise, wie ich meine Stimme einsetze, oder in welchem Kontext, einzuschränken. In dieser Hinsicht ist es also ganz wundervoll, an einem Projekt teilnehmen zu können, das ganz und gar nicht limitiert.“
Es gibt eine durchgehende Linie, die Musikliebhaber sowohl in Vince Mendozas Arbeit als Arrangeur als auch aus seinen früheren langformatigen Orchesterwerken als Komponist erkennen können; insbesondere „Epiphany“ (1999) und „Constant Renaissance“ (2019). „New York Stories“ ist ein Concertino für Trompete und Orchester und wurde von der Czech National Symphony respektive des Trompeters und Orchestergründers Jan Hasenöhrl in Auftrag gegeben.
Wie auch bei den Künstlern und dem Orchester wählte Mendoza mit Jonathan Allen einen Co-Produzenten und Tontechniker, der wie er selbst auch die Fähigkeit und Expertise besitzt, sowohl im Jazz- als auch im klassischen Bereich gleichermaßen arbeiten zu können und den er bereits von seiner Arbeit mit dem Metropole Orchestra kannte. Der ehemalige Chefingenieur in einem der berühmtesten Aufnahmestudio der Welt, den Abbey Roads, ist sowohl für die Aufnahme, den Mix als auch das Mastering dieses Albums verantwortlich.
Aristoteles sagte einst, dass „Musik die Macht hat, eine bestimmte Wirkung auf den moralischen Charakter der Seele zu erzeugen“. Wenn das wahr ist, dann wird Vince Mendozas „Freedom Over Everything“ zweifelsohne ein höchst willkommenes Werk für die Zeit sein, in der wir leben.
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