Dein Warenkorb ist gerade leer!
Van Morrison – Astral Weeks (Live at the Hollywood Bowl)
(EMI; VÖ: 06.02.09) Van Morrison ist einer der wohl geschichtsträchtigsten Rockmusiker, die Irland jemals hervorgebracht hat. Als der in Belfast geborene Musiker 1968 sein Album „Astral Weeks“ veröffentlichte, war der Sänger, Songschreiber und vielseitig begabte Instrumentalist gerade mal 23 Jahre alt und hatte bereits mit seiner Band Them nachhaltig wirkende Rock’n’Roll-Klassiker wie „Gloria“ vorgelegt. Das rätselhaft wirkende „Astral Weeks“ war da von ganz anderem Schlage. Tatsächlich war dieses erhabene Werk, mit dem Morrison herkömmliche Songstrukturen aufbrach und amerikanischen Blues und europäischen Folk ins Jazzhafte transzendierte, zunächst ein kommerzieller Misserfolg und stieß auch bei vielen Kritikern zunächst auf Unverständnis. Doch kaum ein anderes Album von solcher Klasse hat sich nachhaltig so stark rehabilitieren können. Heutzutage findet man „Astral Weeks“ nicht nur weit oben auf etlichen Beste-Alben-aller-Zeiten-Listen*, es gilt sogar als Heiliger Gral des überreichen Schaffens dieser lebenden irischen Legende. Das ursprünglich in New York aufgenommene Album, das 1999 in die Grammy Hall of Fame aufgenommen wurde und erst im Jahr 2001 offiziellen Goldstatus in den USA erreichte, gehört zu jenen Alben, die von Generation zu Generation weitergereicht werden wie ein kostbar gehüteter Schatz. Nun hat Van Morrison – pünktlich zum 40-jährigen Jubiläum dieses Meilensteins – seinem eigenwilligen Opus, dessen acht Songs sich ausnehmen wie ein stetig perlender „stream of conciousness“, in einer überwältigenden Bühnenperformance zu frischem Glanz verholfen.
Am 7. und 8. November 2008 hat Van Morrison, mittlerweile stolze 63 Jahre alt, „Astral Weeks“ in der Hollywood Bowl von Los Angeles zum ersten Mal überhaupt in voller Länge live aufgeführt. Dabei ist es ihm gelungen, in einer atemberaubenden Performance das Original um Längen zu übertreffen, mit improvisatorischer Finesse zu bereichern und mit luzider Stimmkraft zu vertiefen. Die Kritiker hielten sich in ihrer Begeisterung über diesen einzigartigen Auftritt mit wahren Jubelarien nicht zurück. „Nach Transzendenz hat Morrison von Anbeginn an gestrebt … dieses wundersam jugendliche Timbre … hat sich über die Jahre zu einem reicheren, vollkommeneren Instrument gewandelt, bei dem jede Nuance seiner bemerkenswerten Geschmeidigkeit intakt ist.“ (Los Angeles Times) „Van Morrison nahm sich der Musik mit jener Autorität an, die auch aus vier Dekaden Bühnenperformance resultieren … ließ viel Raum für Soli und Improvisation. Es schien, als wolle er, nachdem er die Duftnoten der acht Songs aufgesogen hatte, die Songs nicht enden lassen wollen – und wenn man sich die verzückten Zuschauer ansah, war er nicht der Einzige.“ (Washington Post) „Morrisons Stimme ist auf wunderbare Weise vom Alter unberührt geblieben … und bot sein bestes Stück mit schwindelerregender Dynamik, wobei die Magie des Mannes und seiner Musik stets präsent blieb.“ (Billboard) „Er suchte Orte auf, an die sich kaum ein gesunder Mensch wagt: tief, guttural, wütend und wie ein in die Ecke gedrängter Preisboxer. Was es so magisch machte, war die Schönheit, die Morrisons Stimme umgab, die üppigen doch lockeren Arrangements, die gleichzeitig Nashville und Memphis, London und Dublin, New Orleans, New York und Chicago anklingen ließen.“ (L.A. Weekly)
Tatsächlich kann man sich bei dieser zauberhaften und prachtvoll instrumentierten Performance voll und ganz der Stimme Van Morrisons und dem konstanten Fluss seiner Songpoesien hingeben. Mit Fug und Recht hat Morrison selbst für dieses faszinierende Live-Werk Blue Note auserkoren, auf dessen Label Manhattan es erscheint. Morrison hat nicht nur die Sequenz der acht Songs verändert, sodass das Album nun mit dem prächtigen „Madame George“ endet, er hat auch seinem Improvisationsdrang freien Lauf gelassen, was die stilübergreifenden Songs noch stärker in die Nähe des Jazz rückt.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.