Niamh Regan – Hemet (Releasedate: 24.09.2021)

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Niamh Regan – Hemet (Releasedate: 24.09.2021)

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In ihrer Heimat Irland wurde Niamh Regans Debüteinspielung „Hemet“ bereits 2020 sowohl von Kritikern als auch von Musikliebhabern zum „Album des Jahres“ gekürt. Jetzt schickt die Singer-Songwriterin aus dem Westen der grünen Insel ihren „Hemet“-Albumeinstand auch hierzulande auf Signalkurs. Für die junge Frau mit der großen Stimme ist Musik nämlich vor allem Senden und Empfangen von Gefühlen.

Manchmal scheinen Eltern während der Namenswahl für ihre Kinder einen siebten Sinn zu entwickeln. Der irische Vorname Niamh (Lautschrift: niːəv) bedeutet in etwa „die Strahlende“ oder „die Schöne“. Es ist nicht überliefert ob Regans Eltern das musische Talent ihrer Tochter kurz nach deren Geburt vorausahnten als sie ihr diesen Vornamen gaben. Verbrieft ist inzwischen hingegen, wie wohl die beiden Adjektive strahlend und schön Niamh Regans Musik beschreiben. Frei von handelsüblicher Emotionsflut und klischeebeladenem Vibrato, basieren die 11 „Hemet“-Songs auf einer besonderen Anmut. Regan-Songs lassen vor lauter einladendem Glücksgefühl beinahe taumeln, bis die Melancholie wellenförmig Impulse aussendet, die die Zuhörer*Innen unmittelbar wieder erden. Das Gros der „Hemet“-Stücke beleuchtet Licht- und Schattenseiten von Beziehungen, Momente der Verzweiflung, zart-aufkeimende Hoffnungsschimmer und wiedergefundene Balance.

Ob eine Mittzwanzigerin überhaupt dazu imstande ist, derlei profunde Empfindungen reflektiert in Ton und Wort zu bündeln, mögen manche skeptisch anmerken. Gegenfrage: Bedarf es zwangsläufig eines bestimmten Alters, um grundlegende Schlüsse aus Erlebtem ziehen zu können? Wartet ein Vogel aufs späte Lebensalter, bevor er fliegen lernt? Im November 2018, kurz bevor die Produktion von „Hemet“ beginnen sollte, verstarb Niamhs Mutter. Das tiefliegende Gefühl des Verlusts einer der wichtigsten Bezugspersonen ihres Lebens, nahm fraglos Einfluss auf ihre Stimmung während der Aufnahmen.

„Es fällt mir schwer, über Persönliches zu reden, das ganz eng mit meinem Leben verbunden ist“, erklärt Regan ihren Wunsch, sich über Lieder zu vermitteln. „Viele meiner Songs enthalten zutiefst private, intime Gedanken, die jedoch individuell interpretiert werden können. Mir gefällt die Idee, einen Song, den ich großgezogen habe, in die Welt hinaus zu schicken, damit sich andere Menschen mit ihm verbinden können, um ihre eigenen Geschichten darin zu erkennen.“

Niamhs Mut zum Anders- und Weiterleben nach der Trauer um ihre Mutter, wurde von ihrer Hochzeit mit dem amerikanischen Musiker und Songwriter Wesley Houdyshell gestärkt. Nach dessen kalifornischer Heimatstadt benannt, enthält „Hemet“ zwei Stücke, die das Paar gemeinsam schrieb:

Das schwelgerisch-gospelhafte „Hallelujah Game“ und die sorgsam-effektiv arrangierte Ballade „Two Seagulls“. Längst fallen Namen wie Joni Mitchell, Carole King und Feist in den „Hemet“-Rezeptionen, was sicher freundlich gemeint ist, aber von der bereichernden Einzigartigkeit ablenkt, die Songs wie „Something So Good“ innewohnt.

Folk ist Musik für Ältere, Pop gilt hingegen immer noch als Ausdruck fürs Juvenile – so die landläufige Ansicht.

„Hemet“ überspringt derlei Stacheldrähte im Kopf mit vitalem Schwung und erweitert das Bewusstsein auf natürlich-organische Weise.

 

 

Niamh Regan: Gesang, Gitarre, Piano, Synths

Caimin Glimore: Kontrabass

Pat Daly: Viola, Violine

Dominic Mullan: Percussion

Peter Berrill: Trompete

Liam King: Akkordeon

Anna Mullarkey: Backing Vox, Synths

Muireann Anna: Cello

Wesley Houdyshell: Backing Vox

Borwick: Posaune, Synths, Percussion, Gitarre