Dominic Miller – Vagabond (Releasedate: 21.04.2023)

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Dominic Miller – Vagabond (Releasedate: 21.04.2023)

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Dominic Miller  – Vagabond

Dominic Miller wurde von Peter Ruedi in der Weltwoche als “ein großer, gelassener Erzähler” gefeiert, und Vagabond, das dritte Album des Gitarristen für ECM, könnte seine bisher ausdrucksstärkste Erzählung sein. Nach Dominics Debüt Silent Light (2017), das den Gitarristen hauptsächlich solo, mit gelegentlichen perkussiven Verzierungen von Miles Bould, einfing, konnte er auf Absinthe (2019) seine subtilen instrumentalen Entwürfe in einer Quintett-Besetzung erweitern. Für Vagabond hat sich der Gitarrist mit Ziv Ravitz am Schlagzeug und dem schwedischen Pianisten Jacob Karlzon zusammengetan, während sein langjähriger Kollege Nicolas Fiszman am Bass zurückkehrt. Dominic setzt den kollektiven Ansatz seines letzten Albums fort und findet hier neue Wege, seine unverwechselbare musikalische Signatur durch das tief empfundene Zusammenspiel des Quartetts zu präsentieren.

“Es war nie meine Absicht, ein Gitarrenalbum zu machen”, meint Dominic. “Dank der großartigen Sängerinnen und Sänger, mit denen ich im Laufe der Jahre zusammengearbeitet habe, sehe ich mich eher als instrumentalen Songwriter. Und so wie sie sehe ich es als meine Aufgabe an, mich mit den besten Musikern zu umgeben, die das Narrativ in den ‘Songs’ verstehen. Ich bin froh, mit Vagabond die perfekte Besetzung dafür gefunden zu haben.”

Das Album ist nach dem gleichnamigen Poem des englischen Dichters John Masefield benannt, welches Dominics verstorbenem Vater sehr am Herzen lag. Dominic: “Obwohl ich mich selbst nicht als Vagabund sehe, identifiziere ich mich mit Menschen, die reisen und diesen Lebensstil dem Stillstand, dem Verweilen an einem Ort, vorziehen.”

Während der Entstehung der Musik in den Jahren 2020/2021 hatte der Gitarrist jedoch wenige Reisemöglichkeiten und konzentrierte sich stattdessen auf seine unmittelbare Umgebung in Südfrankreich, seiner Wahlheimat, wo er die neuen Songs schrieb. “Natürlich wurde ich von meiner Umgebung beeinflusst. Ich unternahm viele lange und einsame Spaziergänge, und die Landschaft wurde irgendwie zu meinem Partner auf diesem Album. ‘Vaugines’ ist ein wunderschönes kleines Dorf, durch das ich wanderte. ‘Clandestine‘ bezieht sich auf eine versteckte Bar, in der ich gelegentlich einige Einheimische traf. ‘Mi Viejo’ bedeutet einfach mein alter Herr, mein Vater”.

Auf Vagabond werden diese persönlichen Konnotationen in nachdenkliche musikalische Landschaften übersetzt, manchmal offen und unmittelbar wie in dem dramatischen Crescendo von “All Change”, aber meistens von einem sanfteren Klanggewand umhüllt, wie in den wehmütigen Harmonien von “Cruel But Fair” oder dem unerschöpflichen Austausch zwischen den Musikern auf “Open Heart”. Jeder von Dominics Mitstreitern kommt dabei reichlich zur Geltung – der Gitarrist bietet einen Rahmen, in dem sich Ziv, Jakob und Nicolas zur Gänze entfalten können. Ein fruchtbarer Ansatz, der u.a. zu dem durchdringenden Groove von “Altea” führt, bei dem Schlagzeug und Klavier in telepathischer Synchronität zueinanderstehen, oder zu der hypnotisierenden Ballade “Lone Waltz”, bei der jeder Musiker gefühlvoll am übergreifenden dynamischen Bogen schraubt.

“Wie bei allen meinen Alben ändere ich gerne die Besetzungen, was mich immer dazu ermutigt, eine andere Richtung einzuschlagen”, erklärt Dominic. “Sobald die Stücke geschrieben waren, lud ich die Musiker ein, drei Tage mit mir in Südfrankreich zu verbringen, um die Songs durchzuspielen und ihre Strukturen und Melodien zu lernen. Dann gingen wir ins Studio, wo ich sie um diese Arrangements herum frei spielen lassen konnte, und als Ergebnis haben alle Tracks ein starkes improvisatorisches Element inne.“ Die vier Instrumentalisten – jeder für sich ein erfahrener Bandleader – verstehen es, tiefe Grooves mit subtilem Zusammenspiel auszubalancieren, indem sie eine breite Palette an Schattierungen in die eleganten harmonischen Wechsel weben, und dabei einen gestalterisch bedachten Weg durch das Programm zeichnen. Vagabond wurde im April 2021 in Südfrankreich aufgenommen und von Manfred Eicher produziert.

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Miller, in Argentinien als Sohn eines amerikanischen Vaters und einer irischen Mutter geboren, wuchs ab dem 10. Lebensjahr in den USA auf und wurde dort und in England ausgebildet. Die internationale Einstellung des Gitarristen wurde durch jahrzehntelange Tourneen rund um den Globus und die Zusammenarbeit mit Künstlern wie Paul Simon, The Chieftains, Plácido Domingo und vor allem Sting noch vertieft. Miller ist seit langem als dessen rechte Hand an der Gitarre bekannt – und als Co-Autor von u.a. “Shape of My Heart”. “Ich bin von Stings Sinn für Harmonie und der Art und Weise, wie er Songs formt, beeinflusst worden”, sagt der Gitarrist. “Ich versuche, dasselbe zu tun, indem ich eine Geschichte mit Instrumentalmusik erschaffe, die ich wie Songs behandle und arrangiere, mit Strophen, Refrains, Brücken. Ich habe mir viel von ihm abgeschaut, was Konzept und Arrangement angeht, aber auch die Prägnanz beim Erzählen einer Geschichte.“

 

Auf Vagabond gibt der schwedische Pianist Jacob Karlzon sein ECM-Debüt. Er ist bereits an der Seite von Kenny Wheeler, Norma Winstone und Billy Cobham aufgetreten, obwohl sein hauptsächliches musikalisches Vehikel derzeit sein Klaviertrio mit dem Bassisten Morten Ramsbøl und dem Schlagzeuger Rasmus Kihlberg ist, mit dem er zwei Studioalben veröffentlicht hat.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich Ziv Rvitz als einer der prominentesten Jazz-Schlagzeuger seiner Generation etabliert und spielte an der Seite von Shai Maestro, Oded Tzur und zuletzt Lionel Loueke. Er ist bei ECM als Teil von Avisahi Cohens Gruppen auf Big Vicious und Naked Truth aufgenommen worden.

Nicolas Fiszman ist ein gefragter Jazzbassist, der zunächst bei Philippe Catherine Jazzgitarre studierte und mit Sting, Charles Aznavour, Alphonse Mouzon und Angélique Kidjo gespielt hat. Seit 2005 ist er fester Bestandteil von Dominic Millers verschiedenen Gruppen.

 

 

Vagabond Tour 2023

17.04.23 Dillingen – Stadthalle
18.04.23 K̦ln РKulturkirche
19.04.23 Münster – Hot Jazz Club
20.04.23 Warschau (PL) – Jassmine
22.04.23 Sofia (BG) – Joy Station
23.04.23 Humpolec (CZ) – Theatre Hall
14.05.23 Paris (F) – Studio de l’Ermitage
15.05.23 London (UK) – 606 Jazz Club
16.05.23 London (UK) – 606 Jazz Club
17.05.23 Rotterdam (NL) – LantarenVenster
18.05.23 Hamburg – Kent Club