Raphael Gualazzi – Happy Mistake (+Tourtermine)

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Raphael Gualazzi – Happy Mistake (+Tourtermine)

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Raphael-Gualazzi-Happy-Mistake (Parlophone, VÖ: 18.04.2014)
“Ich bin ein Musikliebhaber”, antwortet der Sänger & Pianist (wie auch Produzent & Arrangeur) wenn man ihn zu seinem Stil befragt, der Jazz, Soul, Klassik und Popmusik vermischt. „Ich möchte keines der Genres aufgeben, dass ich liebe, seit ich angefangen habe, Musik zu machen. Dieses Album ist eine Mixtur und die Summe aller meiner Leidenschaften.“
HAPPY MISTAKE wird niemanden überraschen, der die Karriere des transalpinen Musikers bereits seit einigen Jahren verfolgt. Die neuen Songs sind die würdigen Nachfolger jener Titel, die bei Raphael Gualazzis letztem Album „Reality And Fantasy“ für den großen Erfolg gesorgt haben und das weltweit über 100.000-mal verkauft wurde.
Raphael Gualazzis natürliche Neigung zu Vielseitigkeit und sein Gespür für Melodien spiegelt sich in diesen eingängigen Songs sofort wieder.
Doch dieses Mal ist alles noch ein wenig vollkommener. Durch Tourneen und Konzerte wurde Raphaels Songwriting ausgefeilter. So ist es in der Tat recht schwer, den einen „Top Song“ von seinem neuen Album auszuwählen. Im Gegensatz zu einem musikalischen Umfeld, dem Substanz fehlt, scheint der junge Künstler mit Anfang dreißig mühelos hervorragende Titel zu schreiben, betont durch sein intensives Pianospiel und seine raue Stimme. Wenn HAPPY MISTAKE mit seiner Unmittelbarkeit beeindruckt, dann daher, weil man das Album praktisch sofort begreift.
Während der Aufnahmen teilte sich Raphael Gualazzi das Mikrophon mit der französischen Sängerin CAMILLE bei dem Titel “L’amie d’un italien” (Ein italienischer Freund), ein kabarettähnlicher Titel, subtil arrangiert von Vince Mendoza. Inspiriert von seiner Leidenschaft für Swing & Groove findet man auf dem Album passend zu Raphaels Percussion Rhythmen auch kraftvolle Bläsersektionen. Ergänzt von Trompeter Fabrizio Bosso, der ebenfalls bei einer Vielzahl der Titel auf dem Album gastiert. Darunter der New Orleans Titel „Un Mare In Luce“ und der sehr südamerikanische Titel „Mambo Soul“. Er selbst beschreibt das als „Piano-getriebene Musik, gewürzt mit Bläsern und Percussion, mit dem Ziel, die Leute zum tanzen zu bringen“.
Auf dem Album zollt Raphael Gualazzi auch Verdi seinen Respekt, in dem er die Arie „Questa O Quella Per Me Pari Sono“ aus „Rigoletto“ neu interpretiert, umschreibt und in „Questa O Quella Per Me Non Sono“ umbenennt. Aber was verbindet diese beiden musikalischen Eindrücke? Es ist die Frische und der Enthusiasmus eines Raphael Gualazzi, die Songjuwelen wie dem unwiderstehlichen „Don’t Call My Name“, dem leidenschaftlichen „I’m Tired“, dem anspruchsvollen „Baby What’s Wrong“ und dem groovigen „Seventy Days Of Love“, denen er einen ganz neuen Charakter gibt. All diese Songs interpretiert er mit seiner souligen Stimme, auf englisch und auf italienisch. „Ein Großteil meiner Songauswahl basiert auf dem Tempo,“ ergänzt er, „Ich glaube, ich könnte die Titel noch in anderen Sprachen singen, und es würde der Musikalität der Songs keinen Abbruch tun.“
Die letzten beiden Jahre waren eine Achterbahnfahrt für Raphael Gualazzi, der seine Bodenhaftung jedoch nie verloren hat. So kam er 2011 zum San Remo Festival – einer italienischen Institution – und gewann vier Preise. Darunter den TV Press Award, den Newcomer Award und den Kritkerpreis „Mia Martini“. In 2013 reiste er erneut nach San Remo, voller Vorfreude, dieser italienischen Tradition für populäre Musik nachzukommen. Diesmal mit zwei Songs von HAPPY MISTAKE.
Als er 2011 beim Eurovision Song Contest Italien vertrag (und dort in der Gesamtwertung den 2. Platz belegte) war sein Ziel, eine andere Art von Musik bei diesem Contest zu präsentieren. Raphael Gualazzi sagte über den Eurovision Song Contest: „Ich habe Interviews gegeben, bei denen ich einige der Musiker benannt habe, die meine größten musikalischen Einflüsse waren – Otis Spann, Muddy Waters und Art Tatum. Vielleicht werden einige Leute die jetzt mal auf YouTube suchen.“
Geboren in Urbino, ist Raphael Gualazzi in einer wundervollen Gegend aufgewachsen. Über seine Geburtsstadt sagt er selbst: „ Es ist ein Ort voller Geschichte, ein UNESCO Weltkulturerbe und die Heimat vieler, großartiger Künstler wie z.B. dem Maler Raphael. Es ist ein abgeschiedener Ort, aber sehr inspirierend. Auch wenn ich jetzt in London leben, liebe ich jedes Mal, hierher zurückzukommen.“ Hier lernte er auch im Alter von neun Jahren Klavier zu spielen. Fünf Jahre später besuchte die Musikschule von Pesaro und studierte anschließend acht Jahre klassische Musik. 1995 enddeckte Raphael Gualazzi dank eines Freundes seines Vaters (der selbst Drummer einer Popband war) den Jazz, und eine ganz neue Welt eröffnete sich seinen Ohren. Er tauchte hinein in Ragtime und den Jazz der Jahrhundertwende und fing an, die Musik von Scott Joplin, Jelly Roll Morton, Fats Waller, Art Tatum und Mary Lou Williams zu erforschen.
Später enddeckte er Duke Ellington, Django Reinhardt und Ray Chalres. Unabhängig davon, dass Raphael in einem Chor sang, entschied er sich, sich auf das Klavierspielen zu konzentrieren. „Ich liebe alten Jazz. Er war populär und die Menschen tanzten dazu. Heutzutage hat er ein etwas intellektuelles Image bekommen. Aber mein Gefühl für die Musik zieht mich mehr zu der ersteren, kommunikativen Form der Musik hin.“
2005 nahm er sein erstes Album „Love Outside The Window“ auf und war zwei Jahre später neben Jamie Cullum und Diana Krall auf der Compilation „Piano Jazz“ vertreten (für die er „Georgia On My Mind“ aufnahm). Dem schloss sich eine Einladung nach Vermont und New Hampshire an, bei dem Raphael gemeinsam mit dem amerikanischen Jazzmusikern Michael Ray und Steve Ferraris Teil des Projektes „The History & Mystery Of Jazz“ war.
Im Jahr 2009 nahm ihn das italienische Label SUGAR MUSIC (durch Caterina Caselli) unter Vertrag. Er spielte im Blue Note Club in Mailand und begann, neues Material zu schreiben. Weltweite Aufmerksamkeit erlangte er, als Gilles Peterson den Track „Reality And Fantasy“ remixte. Das gleichnamige Album folgte schnell, und seitdem ist Raphael Gualazzi einem weltweiten Publikum bekannt. Seine Fans lieben seine Art Musik zu machen; ohne Computer, mit echten Melodien, gespielt von echten Menschen. Mit HAPPY MISTAKES schreibt der überaus talentierte und einzigartige Raphael Gualazzi ein ganz neues Kapitel seines Lebens. Und das ist mehr als lesenswert.

Tourtermine :
11.05.2014 WIEN PORGY & BESS
12.05.2014 MÃœNCHEN FREIHEIZ
14.05.2014 BERLIN BABYLON THEATER
15.05.2014 DÃœSSELDORF SAVOY THEATER