Nigel Kennedy – Recital

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Nigel Kennedy – Recital

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NK_Cover_Fin (SONY Classical, VÖ: 22.03.2013)
RECITAL, das in den legendären Londoner Abbey Road-Studios aufgenommen wurde, ist Nigel Kennedys bislang persönlichstes Album, eine Hommage an die beiden einflussreichsten Musikhelden seines Künstlerlebens: Yehudi Menuhin und Stéphane Grappelli.

RECITAL enthält neben zwei Kompositionen von Johann Sebastian Bach auch neue Arrangements von Stücken, denen die Jazz-Pianisten und -Komponisten Fats Waller und Dave Brubeck einst zu Ruhm verhalfen. Natürlich in typischen Kennedy-Versionen, deren musikalische DNA aus charakteristischen Verbindungen unterschiedlicher Genres gespeist wird. Basierend auf dem Live-Programm, mit dem der Violinist und sein Ensemble zurzeit um die Welt reisen, offenbart das Album gleichermaßen Kennedys musikalische Einflüsse und seine persönlichen Musikinteressen.

RECITAL huldigt dem Song-Repertoire von Fats Waller (1904-1943) mit vier neuen Arrangements. „Ich bewundere Fats Waller für seine einzigartige Weise, mit der er sich Musik annäherte“, bekundet Kennedy seine Hochachtung für den Jazz-Pianisten und unterstreicht damit Wallers Begabung, sowohl Songs geschrieben als auch unterhalten zu haben. Kennedys Enthusiasmus für den kommerziell erfolgreichen und von der Kritik gelobten Waller, der zu seiner Zeit ein höchst populärer Bühnen-Künstler war, reicht bis in seine Kindertage zurück, als der junge Nigel der Jazzsammlung seines Stiefvaters lauschte.

RECITAL erinnert auch an Dave Brubeck (1920-2012). Der einflussreiche Jazz-Pianist und -Komponist verstarb ein paar Tage vor Beginn der Album-Aufnahmen. Ihm zu Ehren beschloss Kennedy umgehend, seine höchst eigene Interpretation des Klassikers „Take Five“ für das Album aufzunehmen.

RECITAL spannt den Bogen zurück zu einem folgenschweren Erlebnis des Teenagers Nigel Kennedy. Yehudi Menuhin entfachte bei seinem jungen Schüler die Leidenschaft für Stéphan Grappelli, den Kennedy heute als „den großartigen Mann, der die Violine zum Jazz brachte“ bezeichnet. Untypisch für einen Klassik-Künstler improvisiert Kennedy vollkommen unbefangen auf der Bühne und umarmt in seiner charakteristischen Herangehensweise an Musik eine Vielzahl von Genres. Für das 2010 von ihm ins Leben gerufene Orchestra Of Life arrangiert er Stücke von Duke Ellington und baut gleichzeitig Bach-Kompositionen in die Konzert-Programme seines Orchesters ein.

RECITAL beinhaltet Bachs „Sonate Nr. 2“ und das „Konzert für 2 Violinen“ in Jazz-Versionen – für Violine, Gitarre, Bass und Schlagwerk arrangiert. Auch das ist „typisch Kennedy!“. Als der Bestseller unter den Klassik-Violinisten schlechthin, dessen technische Brillanz seit einer drei Dekaden umfassenden Karriere international für Begeisterungsstürme sorgt, gewann Kennedy das Selbstverständnis respektive das Selbstbewusstsein, seine eigenen Versionen von Teilen aus Bachs Werk aufzuführen.

RECITAL präsentiert eine aufsehenerregend homogene Mischung von Klassischer Musik und Jazz. Bach und Fats Waller, die Kennedy für superbe Tasteninstrumenten-Fachmänner und Melodien- und Harmonien-Meister hält, werden darin wunderbar ergänzt. „Ein reines Bach-Programm würde recht schwer wiegen. Weil Fats Wallers Songs eher kurze Angelegenheiten sind, würden zwei Stunden ausschließliches Wallers-Programm nicht minder schwer wiegen“, sagt Kennedy und gibt damit das philosophische Grundmuster, den freiheitlichen Gedanken seines geschmackvoll inszenierten neuen Albums vor. Wohlbedacht, denn es ist bekannt, dass Wallers hin und wieder Orgel-Werke von Bach aufführte. Kennedy geht am Ende des Intros seines neuen Albums aber in der ihm eigenen Manier noch einen Schritt weiter und zupft in Bartok-artigem Pizzicato die Wörter „Take Five“ als Morsecode, wie er im CD-Booklet-Text schreibt.

RECITAL enthält mit „New Dawn“ und „Dusk“ auch neue Kennedy-Eigenkompositionen sowie ein neues Arrangement des brasilianischen Hits „Por do Sol“ von Ze Gomez und das irische Traditional „Out In The Ocean“. Vier Weltklasse-Musiker begleiten Kennedy auf seinem neuen Album: der höchsttalentierte deutsche Gitarrist Rolf Bussalb und der Bassist Yaron Stavi, dessen Wirkungsgrad Jazz, Weltmusik, Rockmusik und Klassische Musik umfasst. Als zweite Violinistin und Viola-Spielerin wurde Barbara Dzwieiecka engagiert, während der polnische Schlagwerker Krzysztof Dziedzic an Percussion-Instrumenten brilliert.

RECITAL ist vor allem wegen seines äußerst persönlichen Charakters ein weiteres, bahnbrechendes Werk in Nigel Kennedys aufsehenerregender, höchst vielschichtiger Karriere. Das Album spiegelt mit seiner inspirierten Musikvielfalt und der feinen, handverlesenen Musikerauswahl Kennedys Persönlichkeit mehr als jede andere seiner bisherigen Einspielungen. „Das neue Album fängt die Intimität der Aufführungen des Programms meines aktuellen Ensembles ein. Das war mir bei den Aufnahmen besonders wichtig, weil wir ein Repertoire spielen, mit dem ich entweder tatsächlich aufwuchs, oder zu dem ich mich so hingezogen fühle, dass ich es als Teil meiner musikalischen Früherziehung empfinde“, beschreibt Kennedy das Album, in dem am meisten Kennedy steckt – RECITAL.

Zur Person: Nigel Kennedy Seit mehr als 25 Jahren gilt Nigel Kennedy als einer der weltweit führenden Violinisten-Virtuosen. Seine Technik, sein einzigartiges Talent und seine persönliche Anziehungskraft illuminieren klassisches und zeitgenössisches Repertoire anders und reizvoll neu. Er ist der bestverkaufende Klassik-Violinist aller Zeiten. Seit seinem 1984 veröffentlichten Debütalbum, Elgars „Violin Concerto“, nahm er zahlreiche, weitere bahnbrechende Alben mit Meisterwerken aus dem Klassik-Repertoire auf, ging aber auch mit der Musik von Jimi Hendrix, The Doors, mit Klezmer-Musik und Jazz-Standards auf Spurensuche nach seiner eigenen Musik-DNA. Kennedy trat als Solist mit den weltweit führenden Orchestern und Dirigenten in Europa, Nord-, Latein- und Südamerika, in Asien und Australien auf. Seine Aufnahme von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ wurde vom „Guiness Book of Records“ als bestverkaufte Klassik-Aufnahme aller Zeiten ausgezeichnet. 2010 rief er das hauptsächlich von jungen, polnischen Musikern besetzte Orchestra Of Life ins Leben, mit dem er seither ein innovatives Programm spielt, das sich aus Duke Ellington-Stücken und Bach-Kompositionen zusammensetzt. Im Februar 2012 präsentierte er erstmals sein Bach-Fats Waller-Programm in Asien.

www.nigel-kennedy.net