Martin Tingvall – en ny dag

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Martin Tingvall – en ny dag

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Digipak_SKP 9117.indd (SKIP Records, VÖ: 31.08.2012)
Martin Tingvall wurde 1974 in der südschwedischen Provinz Schonen geboren. Nach dem Besuch eines Musikgymnasiums studierte er zuerst an „Skurups Folkhögskola“, dann an der Hochschule für Musik in Malmö Jazzklavier, Komposition und Improvisation.
Zwischendurch war er für ein Jahr Stipendiat an der „Hanzehogeschool“, der Hochschule für Musik, in Groningen/Holland. Im Jahr 1999 schloss Martin Tingvall sein Studium mit einem Diplomkonzert an der Hochschule in Malmö ab.

Kurz darauf zog er nach Hamburg, wo er seitdem mit vielen bekannten Künstlern ganz unterschiedlicher Musikrichtungen – so zum Beispiel Inga Rumpf, Roger Cicero und Udo Lindenberg – zusammenarbeitet. Außerdem ist Martin Tingvall als Songwriter und Filmmusikkomponist tätig.
Im Jahr 2003 gründete Martin Tingvall gemeinsam mit dem Bassisten Omar Rodriguez Calvo und dem Schlagzeuger Jürgen Spiegel das „Tingvall Trio“. Martin Tingvall komponierte bisher sämtliche Stücke für das Tingvall Trio, welches inzwischen eines der führenden Jazzensembles Europas ist.
Martin Tingvall gewährt auf „En Ny Dag“ Einblick in eine neue Seite seines musikalischen Kosmos. Nachdem er mit dem Tingvall Trio mittlerweile auch international von Erfolg zu Erfolg eilt und zuletzt mit „Vägen“ die No.1 der Jazzcharts und eine Platzierung in den Pop Charts erreichte, das Trio 2010 und 2012 mit dem Kritikerpreis ECHO JAZZ „Ensemble des Jahres, national“ ausgezeichnet wurde und die Fans die Formation 2012 mit dem Publikumspreis ECHO JAZZ „Live Act des Jahres“ ehrten, wendet sich der in Hamburg und Südschweden lebende Pianist auf „En Ny Dag“ kleinen musikalischen Szenen zu, die man trefflich unter der Überschrift „Kopfkino“ zusammenfassen kann. Seine Kompositionen nehmen sich Ruhe und Zeit, der Hörer wird von Tingvall in Stimmungen entführt, die jeder in sich trägt. Melancholie, Fröhlichkeit, Erhabenheit oder „verzaubert sein“ – Momente der Erinnerung, die der Pianist vorbeiziehen lässt. Martin Tingvall begreift sein Solo-Spiel jetzt ausdrücklich als Dialog mit dem Zuhörer. „Es ist etwas völlig anderes, wenn eine Person eine Geschichte erzählt, als wenn drei sie gleichzeitig erzählen“, umreißt er den hier anderen Ansatz seiner stimmungsvollen Kompositionen: Martin drückt seine persönlichen Empfindungen aus: z.B. beim Hissen der Schwedischen Flagge an Midsommar, beim Kampf mit einer unermüdlichen Mücke oder beim Stromausfall im Laufe eines Konzerts in Harare/Zimbabwe. Aber auch der Schmerz einer Trennung oder die Wehmut nach dem letzten Tanz des Abends oder das tiefe Glücksgefühl, welches der Anblick schlafender Kinder in einem erwecken kann, gehören dazu.
„En Ny Dag“ („Ein neuer Tag“) bildet einen Zeitzyklus zwischen zwei Nächten: mit einem fallenden Stern zu Beginn und dem Sternbild Großer Wagen als Abschluss. Deutlich hört man bei diesen musikalischen Kapiteln den Kompositionsstil von Martin Tingvall mit starken Themen und Melodien heraus, die sich schon beim ersten Hören im Kopf festsetzen und realisiert den Einfluss der skandinavischen Volksmusik. Dennoch geht Martin Tingvall auch neue Wege mit einer stärkeren Anlehnung an klassische Musik und Komponisten wie Grieg, Bach oder Chopin. Die skandinavische Natur mit ihrer Einsamkeit findet ihren Wiederhall in der großen Ruhe der Stücke, damit ist die Herkunft des Pianisten präsenter als jemals zuvor in seiner Musik.
Während das Tingvall Trio gerade eine Live–Produktion vorbereitet, die auf der Herbst–Tournee 2012 eingespielt und dann im Frühjahr 2013 erscheinen wird, erfreut sich der geneigte Hörer an diesem spannenden Solo-Projekt, welches Martin Tingvall auch live präsentieren wird: zunächst am 17.10. in der Hamburger Laeiszhalle und am 12.12. im SR Sendesaal Saarbrücken. Weitere Solo-Konzerttermine in Europa sind in Vorbereitung – weitere Informationen unter www.skiprecords.com und www.martin-tingvall.com