Mariza – Fado Tradicional

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Mariza – Fado Tradicional

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Bookllet standart.indd (EMI Capitol, VÖ: 04.03.2011)
Sind tatsächlich schon zehn Jahre vergangen?
Zehn Jahre, seitdem Mariza förmlich aus dem Nichts auftauchte, und die Art und Weise, wie Menschen in aller Welt den Fado erleben, vollkommen veränderte?
Ihr atemberaubendes Aussehen und ihre künstlerische Leidenschaft, ihr intuitives Bühnen-Know-how und ihre schwindelerregende Stimme haben den Fado, Lissabons musikalische Form der Melancholie, von aller Patina befreit und ihm einen weltweiten Siegeszug beschert.

Die Zahlen sprechen für sich. Vier hoch gelobte Studioalben, unzählige Welttourneen und umjubelte Shows in einigen der weltweit bekanntesten Konzertsäle wie New Yorks Carnegie Hall, Londons Royal Albert Hall, der Oper in Sydney oder dem Olympia in Paris; dazu drei BBC Awards als beste europäische Künstlerin und unter anderem zwei Nominierungen bei den Latin Grammy Awards.
Nach mehr als einer Million verkaufter CDs und 32 Platinauszeichnungen hat sich für Mariza der Kreis förmlich geschlossen.
Auf ihrem Debütalbum aus dem Jahr 2001,“Fado em Mim”, lautete der Tenor noch sehr persönlich „Fado steckt in mir“. Ihre Folgewerke “Fado Curvo” (2003), “Transparente” (2005) und “Terra” (2008) präsentierten dagegen einen höchst modernen und erfrischenden Ansatz, dieses Jahrhundert-Genre, das man gern mit Portugals Hauptstadt gleichsetzt, neu zu gestalten,.
Ganz so, als wolle sie ihre zehnjährige Reise feiern, kehrt Mariza mit “Fado Tradicional” nun zu ihren Wurzeln zurück. Auf ihrem fünften Studioalbum nähert sie sich den Ursprüngen dieses Genres und adaptiert eine Reihe zeitloser Fado-Klassiker, die über Generationen von Sängern weitergereicht wurden.
Es heißt, dass erst derjenige ein „echter“ Fado-Sänger ist, der sich an jenen Klassikern versucht und sie sich zu Eigen gemacht hat.
Dieser Herausforderung stellt sich Mariza auf “Fado Tradicional”, indem sie sich all jener klassischen Melodien annimmt, die von etlichen stilprägenden Fadokünstlern vor ihr interpretiert wurden.
Mariza meistert ihre Aufgabe mit Bravour. Da spürt man, dass sie bereits als Kind in Lissabons altem Stadtviertel Mouraria mit Fado infiziert wurde und seitdem dieses Gefühl in sich trägt.
Mariza mag in den letzten zehn Jahren die ganze Welt bereist haben, in ihrem Herzen bleibt sie ein Geschöpf Lissabons – und wenn man sie all diese Klassiker singen hört, wird klar, wie weit sie sich entwickelt hat und wie sehr sie gereift ist, ohne ihre einzigartige Identität zu verlieren.
Marizas unverwechselbare Mischung aus Alt und Neu, schreibt der Musikhistoriker Rui Vieira Nery in den Liner-Notes des Albums, ist der beste Beweis, dass sich für sie der Kreis geschlossen hat, ohne dass sie einen Schritt zurück gemacht hat. Es ist die Erkenntnis, dass Du wissen musst, wo Du herkommst, um zu verstehen, wohin Du gehst.
Genau das hat Mariza mit “Fado Tradicional” in die Tat umgesetzt: Sie schafft im Rahmen der Tradition etwas Neues und beweist damit ihre Klasse als wahre Fadista.
Ja, es sind wirklich zehn Jahre vergangen – und die Reise geht weiter.
In Portugal, wo “Fado Tradicional” im November erschien, ist das Album bereits platinveredelt worden. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Mariza ihren Siegeszug andernorts fortsetzt.