Jemma Endersby – Golly Gosh

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Jemma Endersby – Golly Gosh

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KST_Jem_Hofa(V).indd (Monohausen, VÖ:27.03.2014)

Was haben die Fantastischen Vier, Max Herre, Joy Denalane, Rea Garvey, Stefanie Heinzmann und Cassandra Steen gemeinsam? Mit all diesen Künstlern stand Jemma Endersby als Sängerin gemeinsam auf der Bühne.
Aber was kommt heraus, wenn man 60er Retro mit freakigem 80er Pop, einer guten Portion altbewährtem Songwriting und tollem Gesang vermischt? „Golly Gosh“ ist die Antwort.
Das Debutalbum der gebürtigen Britin Jemma Endersby entstammt ihrer eigenen Feder und wurde von dem in Köln wirkenden Produzent Paucker produziert. Jemmas erstes Album besticht vor allem durch aufrichtige Schlichtheit, smart erzählte Geschichten und clevere Arrangements, die auch mal unwiederstehlich in die Beine gehen.

YOUTUBE: Jemma Endersby – Too Tired

Die Lebensfreude in Songs wie „Bubble“ oder „Let you go“ ist so ansteckend, dass man gar nicht anders kann, als mit im Takt zu wippen. Eine andere Seite offenbart sich im melancholischen „Spiderman Song“, der von den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens handelt, vom Loslassen und Auf-eigenen-Beinen-Stehen.
Jemmas musikalische Bandbreite ist gewaltig; ihre Stimme, ihr Auftreten und ihre Präsenz ziehen sich wie ein roter Faden durch die Songs und das gesamte Album. Mit vielen Jahren Bühnenerfahrung an der Seite der ganz Großen, entfaltet Jemma Endersby nun ihre eigene kreative Vision – selbstreflektiert, ehrlich und mit einer großen Portion typisch britischen Augenzwinkerns. Von der schlichten, jazzigen Spontaneität eines „Coolest Chick“ bis hin zum bombastischen, Bond-esken „Gunshot“ vereint es zeitlose Rafinesse mit verdammt eingängigem zeitgenössischem Pop.
Nach ihrer Jugend in Bedford, einer kleinen englischen Stadt nördlich von London, ging sie nach Liverpool, um dort Musik zu studieren. Von den deutschen Kommilitonen hörte sie damals zum ersten Mal von gemischten Saunas, dem Nichtvorhandensein von Sperrstunden, Bircher Müsli und anderen unaussprechlichen Dingen.
Jemma fackelte nicht lange, packte ihre Koffer und landete wenig später, – ausgerechnet und zufälligerweise am Christopher Street Day – in Köln. Ohne Wohnung, ohne Job, ohne ein Wort zu verstehen geschweige denn sprechen zu können. Damals bereute sie es dann doch, sich mit 13 gegen den Deutschunterricht an der Schule entschieden zu haben. Ihre ersten Songs schrieb sie außerhalb Kölns in einer kleinen Bruchbude ohne jeglichen Komfort, doch trotz aller Widrigkeiten verliebte Jemma sich in Deutschland.
Denn sie entdeckte für sich so wundervolle Dinge wie deutsches Brot oder die ihr bis dahin unbekannte deutsche Direktheit. („Die Deutschen lieben es, gleich auf den Punkt zu kommen ohne lang um den heißen Brei herumzureden.“) Vor allem aber natürlich die Menschen. Die so gar nicht spießig, sondern tolerant und weltoffen waren und die sie als englisches Mädchen in ihrer Mitte akzeptierten.
Mittlerweile hat sie sich einen Namen gemacht in der deutschen Musikszene und stand auf nahezu allen großen Bühnen. Insofern ist die Veröffentlichung Ihres Debutalbums konsequent, aber vor allem auch eine Herzensangelegenheit.

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