Jazz Nights – Cassandra Wilson

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Jazz Nights – Cassandra Wilson

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CassandraWilson

JazzNights Tourdaten:

WEDNESDAY 26.11.2014 DÃœSSELDORF Tonhalle
FRIDAY 28.11.2014 DORTMUND Konzerthaus
SUNDAY 30.11.2014 BREMEN Die Glocke
MONDAY 01.12.2014 HAMBURG Laeiszhalle
WEDNESDAY 03.12.2014 KAISERSLAUTERN Kammgarn
FRIDAY 05.12.2014 BADEN-BADEN Festspielhaus
SATURDAY 06.12.2014 MÃœNCHEN Philharmonie
TUESDAY 09.12.2014 FRANKFURT Alte Oper

Cassandra Wilson
Cassandra Wilson (voc), Gregoire Maret (harm), Brandon Ross (g), Lonnie Plaxico (b), Jon Cowerd (p), John Davis (dr)

Sie scattet, sie gurrt und flirtet, sie murrt und grummelt, bis aus dem Grummeln unversehens herbstluftklare Vokalisen werden. Meist lässt sie ihre wundersam betörende Stimme nur von kleinen und zudem spartanisch agierenden Besetzungen umwehen, denn wenn Cassandra Wilson singt, fragt sich der Zuhörer ganz unwillkürlich dann und wann, weshalb er auch anderen Sängerinnen sein Ohr schon geliehen hat. Was besonders dann gilt, wenn die Amerikanerin ihrem Publikum auf einer Bühne gegenüber steht.

Dort nämlich brilliert die vor 58 Jahren in Jackson, Mississippi geborene Schönheit mit einer umwerfenden Präsenz, dort dirigiert sie Band wie Auditorium mit kleinsten Gesten, mit manchmal nur einer pointierten Achtelnote. Ihr Repertoire besitzt eine größere Bandbreite als manches ambitionierte Festival, Cassandra Wilson kann mühelos von „Deep down South‘‘ auf „High Level Entertainment‘‘ umschalten, vom verzweifelt traurigen Delta Blues in luftigen Pop oder Seventies Soul wechseln. Ihre Version von Robert Johnsons „Come On In My Kitchen‘‘ reicht dessen Urheber auf Augenhöhe die Hand, Joni Mitchells „Black Crow‘‘ verlegt sie mittels beinahe lüsterner Jungle Grooves aus dem urbanen Dickicht in die Subtropen, bis man glauben möchte, so ungefähr habe sich das vermutlich auch Joni mal gedacht, aber nicht realisieren können. Und wenn Wilson sich überredet, den inkommensurablen Van „The Man‘‘ Morrison zu covern, dann greift sie natürlich auch gleich mutig nach dessen „Tupelo Honey‘‘ und triumphiert am Ende mit ihrer Interpretation des Klassikers „I Can’t Stand The Rain‘‘ in einer Version, an welcher Ann Peebles womöglich gescheitert wäre.

All diese Beispiele des Könnens von Cassandra Wilson finden sich auf dem 1993 veröffentlichten Album „Blue Light ’Til Dawn‘‘, mit dem die chanteuse extraordinaire ihren Durchbruch erlebte. Ganz fair ist das selbstredend nicht, denn Wilson musizierte kurz darauf mit Wynton Marsalis auf dessen Album „Blood On The Fields‘‘, das später den Pulitzerpreis für Musik gewann, sie durfte 1997 ihren ersten Grammy für „New Moon Daughter‘‘ und 2009 einen weiteren für „Loverly‘‘ entgegen nehmen. Über die Jahre hat sich Cassandra Wilson, die als Teil des von Steve Coleman angeführten Musiker-Kollektivs M-Base eindeutig im Jazz-Umfeld begann, mehr und mehr den Genres Rock, Blues und Pop geöffnet.

Ihre Performance hat an Lässigkeit und Nonchalance von Jahr zu Jahr gewonnen, mittlerweile finden sich sogar humorige Untertöne neben ihren waghalsigen Interpretationen wieder. Doch es bleibt dabei: Wilson hat exquisite und herausragende Alben aufgenommen, um sie und ihre Musik aber wirklich zu verstehen, muss man sie live erleben. Nun ließe sich zwar sagen, das gelte im Grunde für alle überhaupt ernst zu nehmenden Musiker. Nach einem Konzertbesuch bei Cassandra Wilson allerdings verstummen solche Binsen. Und das liegt bestimmt nicht nur an ihrem bezaubernden Antlitz.

Ticketservice: 01806 62 62 80 (Festnetz: 0,20Euro/Anruf, Mobilfunk: max. 0,60Euro/Anruf)
Online: www.kj.de // tickets@kj.de