Salvador Sobral – Alma Nuestra (Releasedate: 26.06.2020)

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Salvador Sobral – Alma Nuestra (Releasedate: 26.06.2020)

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Brauchen wir im Jahr 2020 wirklich noch musikalische Kategorien des 20. Jahrhunderts wie Jazz, Latin oder Bolero? Der portugiesische Sänger Salvador Sobral zeigt uns auf seinem neuen Album “Alma Nuestra”, dass es auch ohne geht. Wenn er zu singen beginnt, öffnen sich alle Pforten, und man ist an die unbekümmerten Weisen eines Singvogels erinnert. Alle Traditionen, Stilistiken oder Genres lösen sich bei dem 30-Jährigen in purer Lebensfreude auf. Und diese Lebensfreude hat einen ganz speziellen Grund.

Nachdem Salvador Sobral sich in seiner Kindheit und Jugend eher für Stevie Wonder, HipHop und französisches Chanson begeistert hatte, studierte er zunächst in Barcelona, dann in den USA Jazz. Seine Liebe galt sowohl dem Bossa Nova als auch dem Schmelz eines Chet Baker. 2017 überraschte er ganz Europa mit einem triumphalen Sieg des European Song Contests. Das Lied dazu, die Ballade „Amar Pelos Dois“, war von seiner Schwester Luísa Sobral komponiert worden. Doch Höhen und Tiefen liegen oft dicht beieinander. Wenige Monate später legte Sobral eine unfreiwillige Pause ein, da er sich einer Herztransplantation unterziehen musste. Weitere gesundheitliche Schläge führten dazu, dass er erst im Mai 2018 auf die Bühne zurückkehren konnte.

All diese Wechselbäder aus Hochs und Tiefs mögen die unvergleichliche menschliche Nähe und Wärme zu erklären, die wir auf „Alma Nuestra“ hören, Sobrals zweitem Album nach dem Eingriff. Man darf die Platte durchaus als Liebeserklärung an das Leben selbst verstehen. Es ist zugleich das erste Album Sobrals, das komplett auf Spanisch gesungen wird. Der Grund dafür liegt in der Auswahl der Stücke, die ausschließlich aus klassischen Boleros besteht. Gleich der Album-Opener „Tú me acostumbraste“ aus der Feder des kubanischen Komponisten Frank Dominguez (1927-2014) gibt die Richtung an. Ohne den Songs Gewalt anzutun oder sie zu modernisieren, überträgt er sie einfach mittels seines Charismas in die Gegenwart. In jedem einzelnen Lied gehen Tradition und aktuellem Lebensgefühl eine neue Verabredung ein.

“Alma Nuestra” lebt jedoch nicht nur von der Leichtigkeit, Beweglichkeit und Ausdruckskraft in Sobrals Stimme, sondern auch von seinen drei Kompagnons, die hier weit mehr sind als nur Begleiter. Der kubanische Pianist Victor Zamora greift die Intentionen des Sängers kongenial auf, umspielt sie selbstbewusst, solange Sobral singt, und führt sie autark weiter, wenn das Klavier das Ruder übernimmt. Die enge, weit über die Musik hinausgehende Freundschaft zwischen dem Sänger und dem Pianisten kann man mit den Händen greifen. Ihre gemeinsame Liebe zu Jazz und sanften lateinamerikanischen Klängen ist die Basis, auf der dieses Album errichtet wurde.

Etwas später stießen Nelson Cascais und André Sousa Machado zu dem anfänglichen Duo- Projekt. Der portugiesische Bassist Nelson Cascais ist fast zwei Jahrzehnte älter als Sobral. Er nimmt mit seinem Instrument direkte Verbindung zum Erdkern auf, verleiht den Songs nicht nur eine Grundlage, sondern auch Gravitation, auf dass Sobral mit seiner Stimme umso unbeschwerter in die Höhe enteilen und immer wieder sicher auf den Erdboden zurückfinden kann. Die Dynamik, auf der sich dieses Spannungsverhältnis entfalten kann, steuert der 1963 geborene Drummer André Sousa Machado bei, der mit Cascais auch in anderen Kontexten zu einer festen Einheit verschmilzt.

So sparsam “Alma Nuestra” in der Wahl seiner Mittel ist, so reichhaltig ist es an zwischenmenschlicher Interaktion, spontaner individueller Ausdruckskraft und liebevoll ausgearbeiteten Details. Salvador Sobrals “Alma Nuestra” ist das Manifest einer Freundschaft, eine Entdeckungsreise durch die Boleros Argentiniens, Kubas, Mexikos und anderer lateinamerikanischer Länder und ein leidenschaftliches Bekenntnis, dass das Leben ein unvergleichliches Geschenk ist.

Besetzung:
Vocals: Salvador Sobral
Piano: Victor Zamora
Bass: Nelson Cascais
Drums: André Sousa Machado

Tracklist:
1. Oh Vida
2. Si me comprendieras
3. Si me pudieras creer
4. Tú me acostumbraste
5. Tú mi delirio
6. Alma mía
7. Silencio
8. La gloria eres tú
9. Nostalgia

Tourdaten:

16.11.2020 DÃœSSELDORF, Savoy Theater[:en]

Brauchen wir im Jahr 2020 wirklich noch musikalische Kategorien des 20. Jahrhunderts wie Jazz, Latin oder Bolero? Der portugiesische Sänger Salvador Sobral zeigt uns auf seinem neuen Album “Alma Nuestra”, dass es auch ohne geht. Wenn er zu singen beginnt, öffnen sich alle Pforten, und man ist an die unbekümmerten Weisen eines Singvogels erinnert. Alle Traditionen, Stilistiken oder Genres lösen sich bei dem 30-Jährigen in purer Lebensfreude auf. Und diese Lebensfreude hat einen ganz speziellen Grund.

Nachdem Salvador Sobral sich in seiner Kindheit und Jugend eher für Stevie Wonder, HipHop und französisches Chanson begeistert hatte, studierte er zunächst in Barcelona, dann in den USA Jazz. Seine Liebe galt sowohl dem Bossa Nova als auch dem Schmelz eines Chet Baker. 2017 überraschte er ganz Europa mit einem triumphalen Sieg des European Song Contests. Das Lied dazu, die Ballade „Amar Pelos Dois“, war von seiner Schwester Luísa Sobral komponiert worden. Doch Höhen und Tiefen liegen oft dicht beieinander. Wenige Monate später legte Sobral eine unfreiwillige Pause ein, da er sich einer Herztransplantation unterziehen musste. Weitere gesundheitliche Schläge führten dazu, dass er erst im Mai 2018 auf die Bühne zurückkehren konnte.

All diese Wechselbäder aus Hochs und Tiefs mögen die unvergleichliche menschliche Nähe und Wärme zu erklären, die wir auf „Alma Nuestra“ hören, Sobrals zweitem Album nach dem Eingriff. Man darf die Platte durchaus als Liebeserklärung an das Leben selbst verstehen. Es ist zugleich das erste Album Sobrals, das komplett auf Spanisch gesungen wird. Der Grund dafür liegt in der Auswahl der Stücke, die ausschließlich aus klassischen Boleros besteht. Gleich der Album-Opener „Tú me acostumbraste“ aus der Feder des kubanischen Komponisten Frank Dominguez (1927-2014) gibt die Richtung an. Ohne den Songs Gewalt anzutun oder sie zu modernisieren, überträgt er sie einfach mittels seines Charismas in die Gegenwart. In jedem einzelnen Lied gehen Tradition und aktuellem Lebensgefühl eine neue Verabredung ein.

“Alma Nuestra” lebt jedoch nicht nur von der Leichtigkeit, Beweglichkeit und Ausdruckskraft in Sobrals Stimme, sondern auch von seinen drei Kompagnons, die hier weit mehr sind als nur Begleiter. Der kubanische Pianist Victor Zamora greift die Intentionen des Sängers kongenial auf, umspielt sie selbstbewusst, solange Sobral singt, und führt sie autark weiter, wenn das Klavier das Ruder übernimmt. Die enge, weit über die Musik hinausgehende Freundschaft zwischen dem Sänger und dem Pianisten kann man mit den Händen greifen. Ihre gemeinsame Liebe zu Jazz und sanften lateinamerikanischen Klängen ist die Basis, auf der dieses Album errichtet wurde.

Etwas später stießen Nelson Cascais und André Sousa Machado zu dem anfänglichen Duo- Projekt. Der portugiesische Bassist Nelson Cascais ist fast zwei Jahrzehnte älter als Sobral. Er nimmt mit seinem Instrument direkte Verbindung zum Erdkern auf, verleiht den Songs nicht nur eine Grundlage, sondern auch Gravitation, auf dass Sobral mit seiner Stimme umso unbeschwerter in die Höhe enteilen und immer wieder sicher auf den Erdboden zurückfinden kann. Die Dynamik, auf der sich dieses Spannungsverhältnis entfalten kann, steuert der 1963 geborene Drummer André Sousa Machado bei, der mit Cascais auch in anderen Kontexten zu einer festen Einheit verschmilzt.

So sparsam “Alma Nuestra” in der Wahl seiner Mittel ist, so reichhaltig ist es an zwischenmenschlicher Interaktion, spontaner individueller Ausdruckskraft und liebevoll ausgearbeiteten Details. Salvador Sobrals “Alma Nuestra” ist das Manifest einer Freundschaft, eine Entdeckungsreise durch die Boleros Argentiniens, Kubas, Mexikos und anderer lateinamerikanischer Länder und ein leidenschaftliches Bekenntnis, dass das Leben ein unvergleichliches Geschenk ist.

Besetzung:
Vocals: Salvador Sobral
Piano: Victor Zamora
Bass: Nelson Cascais
Drums: André Sousa Machado

Tracklist:
1. Oh Vida
2. Si me comprendieras
3. Si me pudieras creer
4. Tú me acostumbraste
5. Tú mi delirio
6. Alma mía
7. Silencio
8. La gloria eres tú
9. Nostalgia

 

Tourdaten:

16.11.2020 DÃœSSELDORF, Savoy Theater[:]