Paula Morelenbaum & SWR Big Band – bossarenova

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Paula Morelenbaum & SWR Big Band – bossarenova

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Tourdaten:
11.09. – Baden-Baden
12.09. – Weinstadt
14.09. – München

Auf „bossarenova“ gibt es ein Wiederhören mit einigen der Protagonisten, die das Album „Public Jazz Lounge“ zu einem der erfolgreichsten in der zehnjährigen Labelgeschichte von SKIP gemacht haben. Wieder ist es die SWR Big Band mit dem Arrangeur Ralf Schmid, die den Soundteppich legt, und waren es damals loungige Pop – Jazz Sounds, mit denen der Trompeter Joo Kraus das Publikum im Sturm nahm und sich hoch in den Jazzcharts platzierte, so sind es diesmal geschmeidige Bossa Nova – Klänge, die im Zentrum des Albums stehen. Dabei taucht besagter Instrumentalist Joo Kraus auch in einigen Stücken als Solist auf und liefert so die Vorlage für eine große brasilianische Bossa Nova – Instanz, die Sängerin Paula Morelenbaum. Sie feierte bereits als Vokalistin in der Formation von Antonio Carlos Jobim Erfolge und ist einer größeren Öffentlichkeit zum Beispiel durch ihr wunderbares gemeinsames Projekt „Casa“ mit dem japanischen Pianisten Ryuchi Sakamoto und ihren Ehemann, den Cellisten Jacques Morelenbaum in Erinnerung.

„bossarenova“ beschreibt schon in seinem Titel den Ansatz des Arrangeurs Ralf Schmid, das mittlerweile 50 Jahre alt gewordene Gebäude des Bossa Nova zu entrümpeln, Erhaltenswertes mit behutsamen Modernisierungen zu restaurieren und mit einem neugierigen Blick Kompositionen freizulegen, die untrennbar mit der Erfolgsstory des Bossa Nova verbunden sind. Dabei spielte Paula Morelenbaum nicht nur die zentrale Rolle der Vokalistin von so zeitlosen Stücken wie Jorge Benjors „Mas Que Nada“ oder Baden Powells „Tempo De Amor“, sie berichtete zum Beispiel auch von Jobim’s tiefer Verwurzelung in der europäischen Klassik, was sich auf dem Album in Liedern von Robert Schumann und Heitor Villa – Lobos widerspiegelt. Im Arrangement von Brasiliens heimlicher Nationalhymne „Aguas De Marco“, dem Eröffnungsstück, arbeitete Ralf Schmid Zitate aus der Musik Claude Debussy ein, den Jobim besonders verehrte.

Noch näher verwandt ist dem Bossa Nova der Jazz. Beide haben sich gegenseitig beeinflusst und es waren Jazz Künstler wie Stan Getz und Frank Sinatra, die den Weg zum weltweiten Erfolg des Bossa Nova ebneten. Jazz – Solisten wie Filo Marchado und Joo Kraus (u.a. mit einem interessanten Spoken Word – Beitrag auf Ivan Lins’ „Setembro“) sind deswegen für die frische Sicht der Dinge ebenso wichtig wie die brasilianischen Gäste Portinho oder Lula Galvao, die den authentischen Sound beisteuern. Und der „Soul Bossa Nova“ von Quincy Jones gerät als Bonus Track im neuen Gewand von 2009 zu einem perfekten Soundtrack für den Sommer.

„bossarenova“: ein Hörfilm, der im Regenwald beginnt und ins Samba tanzende Rio gelangt – ein atmosphärischer Flug entlang der Geschichte der „neuen Welle“, auf dem man mit Genuss surfen kann. Die SWR Big Band unter Leitung von Ralf Schmid und mit den Special Guests Paula Morelenbaum und Joo Kraus war bereits im Juli live zu genießen.