David Frühwirth – Nikolai Rakov “Violin Sonatas Nos. 1 & 2”

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David Frühwirth – Nikolai Rakov “Violin Sonatas Nos. 1 & 2”

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David Frühwirth_N 67-075 (Crystal Classics, VÖ: 16.03.2012)
Unter den sowjetischen Komponisten der zu Beginn des 20. Jahrhunderts geborenen Generation haben Dmitri Schostakowitsch und Aram Chatschaturian eine solch herausragende Größe und Stellung erreicht, dass nur wenige weitere international einigermaßen wahrgenommen wurden (z. B. Dmitri Kabalevsky oder Alexander Mossolov). So zählt auch der am 14. März 1908 in Kaluga geborene Nikolai Rakov zu jenen, an welchen stets große, fesselnde Meisterschaft bewundert wurde, deren authentische, kunstreiche Stimme jedoch von den Giganten überschattet wird.

Rakov ist ein blühender Melodiker, farbenreicher Harmoniker und lebenssprühender Rhythmiker. Hervorstechender Charakterzug ist eine aristokratische Noblesse voll lyrischer Kantabilität und feinsinnigem Humor. Seine Musik hat in ihrer Ausgewogenheit von Expression und Konstruktion geradezu eine klassische Qualität, wobei der Geist seines Lehrers Glière und Prokofieffs am vernehmlichsten auf ihn eingewirkt hat.
Rakov erhielt als Siebenjähriger ersten Klavierunterricht, begann zwei Jahre später mit dem Geigenspiel, und studierte zunächst an der Rubinstein-Musikschule seiner Heimatstadt, wo er sich zu einem vortrefflichen Violinisten entwickelte. Mit knapp zwanzig Jahren wurde er Geiger im Moskauer Theaterorchester. Kurz darauf begann er sein Studium am Tschaikowsky-Konservatorium, wo der große Komponist Reinhold Glière (1875 – 1956, Lehrer u. a. Sergej Prokofieffs) sein wichtigster Mentor wurde. Nun schrieb Rakov seine ersten kleineren Kompositionen und beschäftigte sich intensiv mit den folkloristischen Ãœberlieferungen. Er etablierte sich als einer jener seltenen Meister, die in ehrfurchtgebietender persönlicher Integrität weitgehend unsichtbar dem Kulturleben eines Landes dienten, das im Würgegriff schlimmsten Staatsterrorismus ohne jede Hoffnung auf eine Änderung die Intelligentsia dauerhaft in Angst und Schrecken versetzte. Rakov hat nie die Laufbahn politischer Profilierung eingeschlagen. Er war ein vorbildlicher Lehrer der nachrückenden Komponistengenerationen (zu seinen Schülern zählen Andrei Eschpai, Alfred Schnittke, Karen Chatschaturian und Gennadi Roshdestvensky), ein geachteter Dirigent, und als Komponist hielt er sich aus der Öffentlichkeit zurück und schuf in aller Stille ein hochkarätiges Å’uvre. Zu seinen Werken zählen 4 Symphonien und weitere Orchesterwerke, 2 Violin- und 4 Klavierkonzerte, Kammermusik (darunter 2 Quartette für 4 Celli), Klavierwerke (darunter 4 Sonaten), Lieder und Chormusik. Für sein erstes Violinkonzert, das u. a. David Oistrach und Oleg Kagan spielten, wurde er 1946 mit dem Stalinpreis ausgezeichnet.
Als vorzüglicher Geiger hat Nikolai Rakov die Musik seinem Instrument in dankbarster Weise ‘auf den Leib’ geschrieben, und es erfordert zugleich einen souveränen Virtuosen und empfindsamen Musiker, um ihr gerecht zu werden. Auch der Klavierpart, über weite Strecken gestalterisch gleichberechtigt, verlangt ein hohes Maß an Einfühlung. Das früheste Werk, die Drei Stücke von 1943, ist am stärksten mit der Tradition verbunden und findet nach dem Prokofieff-nah stilisierten Scherzino im abschließenden Poem zu schwärmerischem Ausdruck. Die mit weitem melodischen Atem fesselnde Erste Sonate von 1951 erstreckt sich über drei umfangreiche Sätze – der erste in dramatisch opponierender Sonatenform, der zweite in ruhevollem Gesang, und im Finale wird die latente Nähe zu César Francks berühmter A-Dur-Sonate auch thematisch offenkundig. In der 2. Sonatine von 1965 hat sich Rakovs Sprache merklich gewandelt zu einer satztechnisch raffinierten Verhaltenheit, die im knappen Rahmen die geläufigen Grenzen des Sonatinen-Genres transzendiert: kleine Formen für Gourmets und Fortgeschrittene. Das drei Jahre später entstandene Triptych schlägt einen romantischeren Tonfall an, wenngleich weit abgeklärter als in der Ersten Sonate und von Schlichtheit ergreifender Empfindungstiefe im Mittelsatz. In der späten Zweiten Sonate von 1974 erweist sich Nikolai Rakov als ein Verwandelter, dessen Melos in individuell verfeinerter Weise abgestuft ist, der impressionistische Details in höchst flexibler Weise in den organischen Fluss einwebt, der bei aller lyrischen Emphase stets eine vornehme innere Distanz bewahrt, als Ökonom der Form, der mit leichter Gelassenheit sein Innerstes ausspricht, ohne dem Hörer seine persönliche Geschichte aufzudrängen.

Christoph Schlüren

“David Frühwirth verdanken wir eine intensiv lyrische, geigerisch prachtvoll verfeinerte und leidenschaftlich makellose Aufführung von Egon Wellesz’ Violinkonzert” schreibt Stereo Play über den Geiger David Frühwirth.
Der in Salzburg geborene Geiger David Frühwirth hat sich in der internationalen Musikszene bereits einen Namen gemacht. Viele Pressestimmen trugen ihm hohes Lob ein. So schrieb die international bedeutende Fachzeitschrift – The Strad “David Frühwirth is one of the most refined young violinists appearing in recital today!” und das Magazin – Fono Forum berichtet “Seiner Geige entlockt David Frühwirth eine erstaunliche Bandbreite an Ausdruck und Stimmungen”. Auch Maestro Valery Gergiev hat ihn schon nach St. Petersburg eingeladen, um mit dem Mariinsky Orchestra Mozart´s Violinkonzert Nr. 3 zu spielen, sowie ein Violinkonzert von Olga Potchikina uraufzuführen.
2010/11 wurde David Frühwirth für Konzerte auf bedeutende Bühnen eingeladen, u.a.: Musikverein Wien, Wigmore Hall London, Mozarteum Salzburg, Historisches Museum Moskau, Paris Centre Pompidou, Prinzregententheater München sowie “Zeitkunstfestival” Berlin und “Toledo Music Festival”. Weiters gab er sein Debut in Peking mit dem CNSO (Dirigent Gabriel Feltz). David Frühwirth konzertierte als Solist und Kammermusiker bereits in vielen bekannten Konzerthallen wie Carnegie Hall und Lincoln Center NY, Konzerthaus Wien, Liederhalle Stuttgart, Concertgebouw Amsterdam, Großes Festspielhaus Salzburg, Herkulessaal München und Gewandhaus Leipzig.
Er debütierte 2004 bei den Salzburger Festspielen und ist regelmäßiger Gast bei bedeutenden Musik Festivals, wie Edinburgh Festival, Gstaad Music Festival, Frühlings-Festival Budapest, Schleswig-Holstein, Cheltenham Festival, Davos Festival, Cappenberg Musik Festival, Richard-Strauss-Tage und Münchner Opern-Festspiele (Festspiel+).
Die Orchester, mit denen er bereits zusammenarbeitete sind, u.a. Mariinsky Orchester, Mozarteum Orchester Salzburg, Yomiuri Symphonie Orchester Tokio, RSO Berlin, CNSO China, Wiener Kammerorchester, Dortmunder und Nürnberger Philharmoniker, Janacek Philharmonia., Slowakische Staatsphilharmonie und Liszt Kammerorchester unter Dirigenten wie Valery Gergiev, Alexander Lazarev, Hubert Soudant, Toshiyuki Kamioka, Johannes Wildner, Michael Hofstetter, Arthur Fagen, Philippe Auguin und Theodor Guschlbauer.
Kammermusik ist ein wichtiger Bestandteil seines musikalischen Weges. Er spielte bereits mit herausragenden Kollegen wie Ivry Gitlis, Pinchas Zukerman, Mirjiam Contzen, Jörg Widmann, Steven Isserlis, Mihaela Ursuleasa, Alfredo Perl, Henri Sigfridsson, Kolja Lessing, Claudio Bohórquez, Milana Chernyaskka, Ingolf Turban, Herbert Schuch, Claudio Bohorquez, Prof. Wen-Sinn Yang, Gottlieb Wallisch und Adrian Brendel. David Frühwirth ist auch seit Jahren Mitglied des “Klenze” Streichquartetts in München.
David Frühwirth ist mehrfacher Preisträger bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Er bekam 2004 den “Millennium Award” in London verliehen und erteilte Lecture-Recitals an der Menuhin School of Music und an der Oxford University.
Als Interpret durchforstet David Frühwirth die Musikliteratur mit großer Begeisterung nach vergessenen Werken und hat somit in den letzten Jahren viele Werke aus der Taufe gehoben und zahlreiche Werke uraufgeführt. Dies führte auch zu zahlreichen CD Aufnahmen bei folgenden Labels: Capriccio (Wellesz Violinkonzert mit dem RSO Berlin, Dirigent Roger Epple), “OEHMS Classics” (Salzburger Festspiele Debut / Live-Mitschnitt), Hungaraton und EDA; sein Doppel-Album “Trails of Creativity” bei AVIE erhielt die Auszeichnungen “Editors Choice” im Fono Forum und im Grammophone Magazin. Es kam ebenfalls zur Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten wie J. Widmann, D. Noon, S. Nemtsov, Olga Potchikina und M. Nisinmann.
David Frühwirth begann seine Ausbildung am Salzburger Mozarteum u. a. bei den Professoren Paul Roczek, Jürgen Geise und dem legendären Virtuosen Ruggiero Ricci und setzte sein Studium bei dem bekannten Pädagogen Zakhar Bron an der MHS in Lübeck fort, wo er 20-jährig sein Diplom machte. Für weitere Postgraduate Diplomas wurde er dann von Pinchas Zukerman an die Manhatten School of Music für drei Jahre nach New York eingeladen, wo er auch die Zusammenarbeit mit den Kammermusikpädagogen wie Jaime Laredo und Isidore Cohen genoss. Seit vielen Jahren unterrichtet David Frühwirth selbst zahlreiche Meisterkurse in Holland, Italien, Österreich und England.
David Frühwirth spielt auf der “ex-Brüstlein” Stradivari aus dem Jahre 1707, die ihm die
Österreichische Nationalbank als freundliche Leihgabe zur Verfügung gestellt hat.
Die ukrainische Pianistin Milana Chernyavska hat schon eine weltumspannende Karriere aufgebaut und sich als eine der hervorragendsten Pianistin unserer Zeit etabliert. Ãœberdies musiziert Sie regelmäßig mit den bemerkenswertesten Instrumentalisten Ihrer Generation zusammen. Ihre Kritiker überschlagen sich mit Lobpreisungen und selbst kein Geringerer als Alfred Brendel urteilte über Sie mit den Worten “Um das Glück des Ganzen handelt es sich, wenn man Milana Chernyavska lausche”.
Mit sieben Jahren spielte Sie schon ihr erstes Konzert im Großen Saal der Philharmonie in Ihrer Heimatstadt Kiew. Auch dort erhielt Milana Chernyavska 1994 die wichtigste staatliche kulturelle Auszeichnung “Verdiente Künstlerin der Ukraine” vom Präsidenten der Ukraine persönlich überreicht. Milana Chernyavska’s Laufbahn führte in den folgenden Jahren zu den bekanntesten und renommiertesten Festivals auf allen Kontinenten der Erde. Sie ist regelmäßiger Gast beim Lucern Festival, Rheingau Festival, Schleswig-Holstein Musikfestival und bei den Festspielen Schwetzingen. Die Pianistin ist außerdem in den bedeutendsten Musikzentren wie Concertgebouw Amsterdam, Suntory Hall Tokio, Münchner Herkulessaal, Wigmore Hall London sowie der Carnegie Hall New York aufgetreten.
Ihre hervorragenden künstlerischen Leistungen wurden schon von Kinderschuhen an mit zahlreichen Preisen bei internationalen und nationalen Wettbewerben anerkannt. Unter anderem bekam Sie den 1. Preis beim Nationalen “Lisenko” Klavierwettbewerb (Kiew 1988), 1. Preis beim Internationaler Klavierwettbewerb “Pierre Lantier” (Paris 1994), 3. Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb “Vittorio Gui” (Italien) und die Goldmedaille beim Internationalen “Wladimir und Regina Horowitz” Klavierwettbewerb (Kiew 1994).
Zurückkommend zu Ihren Kammermusikpartnern zu denen auch Julia Fischer, Lisa Batiashvili, Sebastian Klinger, Maximilian Hornung, Daniel Müller–Schott, Susanna Yoko Henkel, David Frühwirth, Yamei Yu, Arabella Steinbacher und das Vogler Quartett zählen, um nur ein paar zu nennen, hat Milana Chernyavska bereits zahlreiche CD Einspielungen bei den bekannten Labels wie EMI, Sony, Naxos, Claves, Divox, Avie Records und Ars Musici vorliegen. Diese wurden auch schon mehrmals mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Sie hat ebenfalls mit dem “Milander Quartett” ihr eigenes Klavierquartett gegründet, welches sich durch besonderes persönliches Profil aus der Masse hervorhebt.
Als Solistin hat sie mit zahlreichen renommierten Orchestern konzertiert und 2010 ist bei dem schweizer Label “Divox” eine Solo-CD mit Werken von Schumann auf den Markt erschienen. Die vielseitige Künstlerin hat sich auch als Professorin einen Namen gemacht und unterrichtet an der Hochschule für Musik und Theater in München und ist zudem als Professorin an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz berufen worden. Ihre Studenten führt Sie meisterlich zu Erfolgen, und kann sich mit Ihrer Doktorarbeit über den “Wertungs- und pädagogischen Aspekt der Interpretationstheorie” auch als Musikwissenschaftlerin profilieren.
Mit Auszeichnung beendete Sie 1990 ihr Studium am Staatlichen Tschaikowsky Konservatorium in Ihrer Heimat bei Prof. W. Sagaidachny. Es folgten Meisterkurse bei bekannten Professoren und berühmten Pianisten wie A. Brendel, D. Bashkirov, W. Krainev, S. Perticarolli, B. Bloch, D. de Rosa, A. Lonquich, und A. Satz. Von 1995 bis 1998 absolvierte sie erfolgreich ein Meisterklassenstudium bei Prof. M. Höhenrieder und Prof. G. Oppitz an der Hochschule für Musik in München. Diese Stadt ist auch seit vielen Jahren zu Ihrer Heimat geworden, von der aus Sie Ihren verschiedentlichen künstlerischen Projekten nachgeht.